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Wolfia

Gerda Marie Pogoda

 

Wolfia  Roman. Exposé

 

Ort/Zeit: Zechen- und Fabrikgegend 1945-52

 

Erster Buchteil

 

Maja erwirbt sich 1945 als vierjähriges Kind den Spitznamen Wolfia, weil sie ständig mit einem 'Rudel' unterwegs ist, mit halb verhungerten Tieren, für die sie Nahrung oder Unterkommen sucht. Drei Jahre lang, bis 1948, betreibt sie auf einem Zechen-Holzplatz ein Tier-Asyl. Sie lebt gefährlich in einer gefährlichen Zeit.

Nachkriegs-Alltag, soziale Zusammenhänge, das Echo der politischen Ereignisse: aus zahlreichen Puzzlestücken entsteht ein Bild. Im November 1948 geschehen zwei Unfälle am selben Tag: Wolfia wird

verletzt und 'der schiefe Anton' kommt zu Tode. Durch einen genialen Streich, indem sie mit ihren Zechen-Wölfen auf die Beerdigung vom schiefen Anton zieht, bringt sie vor dem Winter alle Tiere unter.

1947/48 kommt Wolfia in den Schicht-Unterricht der einzigen nicht zerstörten Schule der Gegend. Wolfia und der Lehrer befreien sich aus ihrem Anfangsstreit, indem sie einen Vertrag schließen.

Wolfia erlebt einen Angriff sexualisierter Gewalt.

Heutige kindliche Erzählerin im ersten Buchteil ist die Enkeltochter von Wolfia's Freundin Rosa.

 

 

Zweiter Buchteil

 

Der zweite Buchteil wird aus dem Kopf von Wolfia erzählt. Im ironischen Geist der rhythmischen Sprache gibt es keinen Bruch, aber die Erzählung läuft jetzt balladenartig oder wie lyrische Prosa, verdichtet sich immer wieder zum Bewusstseins-Strom.

 

Wie im ersten Buchteil hält sich das Erzählen lange bei Details auf, gibt den Personen Raum.

Kinder tragen mit ihrer Arbeit (Steine klopfen, nachts Schlange stehen für evtl. Lebensmittelverteilung am nächsten Tag, Kräuter-/Blütensammeln und an Medizinposten und Apotheken verkaufen, Tausch-Objekte aus Trümmern bergen, SchwarzmarktJobs usw.) wesentlich zum Durchkommen der Familien bei. Allmählich tasten sich Geschichten auch an innere Zerstörungen heran, die von der äußeren Zerstörung verdeckt waren. Die trotz aller Not zunächst positive Haltung von 'jetzt räumen wir das hier auf, und auf jeden braunen Kopf hauen wir mit der Panschippe drauf, so wie er aus einem Loch kommt' schwindet. Die Menschen müssen mit Zwangs-Einweisungen von Flüchtlingen, marodierenden Gruppen entwurzelter Personen, aufflackernden Seuchen umgehen. Wolfia's Kreativität wird auf eine harte Probe gestellt.

Sie ist eins der vielen Kriegs- und Not-Kinder unserer Welt, die

(zeit- und ort-unabhängig) versuchen, an ihr Leben zu kommen.

 

Das Buch hat drei umfangreiche Anhänge, die fortlaufend mit dem Manuskript entstanden sind und eine Extra-Lektüre bieten:

'Wörterbuch'; 'Essen, Trinken, Medizin'; 'Spiele'.

 

Manuskript: 242 Seiten